CE-Kennzeichnung und Maschinensicherheit: Ein Leitfaden für Unternehmen

Die CE-Kennzeichnung ist ein zentraler Bestandteil der Maschinensicherheit und erforderlich für die Marktzulassung von Maschinen in der Europäischen Union. Dieser Blogpost erläutert die gesetzlichen Anforderungen der Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) und beleuchtet die Normen ISO 13849 und IEC 62061, die für die funktionale Sicherheit von Maschinensteuerungssystemen von Bedeutung sind. Während ISO 13849 den Performance Level (PL) als Sicherheitsmaßstab definiert, setzt IEC 62061 auf den Safety Integrity Level (SIL). Der Beitrag bietet praxisnahe Einblicke in die Umsetzung dieser Normen, einschließlich Risikobewertung, Validierung und Dokumentation. Er richtet sich an Unternehmen, die ihre Maschinen sicher und normgerecht gestalten möchten, und zeigt, wie die Einhaltung dieser Standards nicht nur die rechtliche Konformität, sondern auch die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit erhöht.

FUNKTIONALE SICHERHEITIEC 62061ISO 13849SILPLFUNCTIONAL SAFETY

Lars Judas

12/29/20242 min lesen

CE-Kennzeichnung und Maschinensicherheit: Ein Leitfaden für Unternehmen

Die Sicherheit von Maschinen ist nicht nur ein gesetzliches Muss, sondern auch ein zentraler Faktor für die Effizienz und Zuverlässigkeit industrieller Prozesse. Die CE-Kennzeichnung, die Maschinenrichtlinie sowie die Normen ISO 13849 und IEC 62061 spielen dabei eine entscheidende Rolle. Doch was bedeuten diese Anforderungen konkret, und wie setzen Unternehmen sie um?

In diesem Blogpost erfahren Sie alles Wichtige über die CE-Kennzeichnung nach Maschinenrichtlinie und die Normen ISO 13849 und IEC 62061 – klar, verständlich und SEO-optimiert aufbereitet.

Was ist die CE-Kennzeichnung und warum ist sie wichtig?

Die CE-Kennzeichnung zeigt, dass ein Produkt den geltenden EU-Richtlinien entspricht. Für Maschinen ist die Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) besonders relevant. Ziel der Maschinenrichtlinie ist es, einheitliche Sicherheitsstandards in der EU zu schaffen und den freien Warenverkehr zu erleichtern.

Voraussetzungen für die CE-Kennzeichnung

Risikobewertung: Eine gründliche Analyse möglicher Gefahren bei der Nutzung der Maschine.

Einhaltung harmonisierter Normen: Hier kommen ISO 13849 und IEC 62061 ins Spiel.

Erstellung der technischen Unterlagen: Dazu gehört auch die Bedienungsanleitung und die Erklärung der Konformität.

Maschinensicherheit gemäß ISO 13849

Die Norm ISO 13849 befasst sich mit der funktionalen Sicherheit von Maschinensteuerungen. Sie legt Anforderungen an Sicherheitsfunktionen fest, die durch Steuerungssysteme realisiert werden.

Kernpunkte der ISO 13849

1. Performance Level (PL): Die Norm definiert fünf Sicherheitsstufen (PL a bis PL e). Diese beschreiben, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Steuerungssystem versagt und dadurch eine Gefahr entsteht.

2. Risikobewertung: Der PL wird auf Basis von drei Faktoren bestimmt:

• Schwere des möglichen Schadens

• Häufigkeit der Exposition

• Möglichkeit der Gefahrenvermeidung

3. Validierung und Dokumentation: Nach der Implementierung der Sicherheitsmaßnahmen muss ihre Wirksamkeit überprüft und dokumentiert werden.

Beispiel aus der Praxis

Ein Hersteller von Verpackungsmaschinen integriert Not-Aus-Schalter. Die Bewertung der Steuerungssysteme zeigt, dass PL d erforderlich ist. Durch eine zweikanalige Steuerung (Redundanz) und regelmäßige Diagnosetests wird die Anforderung erfüllt.

Maschinensicherheit gemäß IEC 62061

Die Norm IEC 62061 ist auf Maschinensteuerungen spezialisiert und ergänzt die ISO 13849. Sie konzentriert sich auf die Anforderungen an elektrische, elektronische und programmierbare elektronische Steuerungssysteme.

Kernpunkte der IEC 62061

1. Safety Integrity Level (SIL): Diese Norm verwendet drei Stufen (SIL 1 bis SIL 3), um das erforderliche Sicherheitsniveau zu bewerten.

2. Lebenszyklus-Ansatz: Der gesamte Lebenszyklus der Maschine wird betrachtet – von der Konzeption bis zur Stilllegung.

3. Systematische Validierung: Alle sicherheitsrelevanten Systeme müssen anhand ihrer Hardware- und Softwarearchitektur validiert werden.

Beispiel aus der Praxis

Ein Unternehmen entwickelt eine Roboterzelle, die mit Sensoren zur Gefahrenüberwachung ausgestattet ist. Nach der Risikoanalyse ergibt sich die Anforderung, SIL 2 zu erreichen. Dies wird durch die Kombination sicherer Sensorik und redundanter Steuerung erreicht.

Maschinenrichtlinie und Normen in der Praxis

Schritte zur Umsetzung der Anforderungen

1. Risikobewertung: Identifizieren Sie potenzielle Gefahrenquellen.

2. Wahl der Norm: Entscheiden Sie, ob ISO 13849 oder IEC 62061 für Ihre Maschine besser geeignet ist.

3. Implementierung der Sicherheitsfunktionen: Nutzen Sie die Normvorgaben, um Steuerungssysteme sicher zu gestalten.

4. Validierung und CE-Kennzeichnung: Überprüfen Sie, ob alle Anforderungen erfüllt sind, und dokumentieren Sie dies für die CE-Kennzeichnung.

Häufige Fehler vermeiden

• Unzureichende Risikoanalysen

• Fehlende Validierung der Steuerungssysteme

• Mangelnde Dokumentation

Zusammenfassung

Die CE-Kennzeichnung und die Einhaltung der Maschinenrichtlinie sind essenziell für die Marktzulassung von Maschinen in der EU. Normen wie ISO 13849 und IEC 62061 bieten klare Leitlinien, um die funktionale Sicherheit zu gewährleisten. Unternehmen, die diese Standards umsetzen, profitieren nicht nur von rechtlicher Sicherheit, sondern auch von einem Wettbewerbsvorteil durch höhere Maschinenqualität.

Nächste Schritte

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